pressespiegel
                              kontakt
                akkreditierung
                pressephotos
             presseverteiler
Der Newsletter ist auf der aktuellen Webseite verfügbar.
Die Suche ist auf der aktuellen Webseite verfügbar.
english

<<  zurück

"Nothingness" in Graz
Nichts kann ganz schön viel sein: Das beweist eine neue Ausstellung in der Galerie Eugen Lendl.


Nichts ist nicht Nichts. Das ist die eindeutige Erkenntnis einer Ausstellung mit dem Titel "Nothingness". Nichts ist fraglos überblickbar, ziemlich elegant und jedenfalls höchst anregend hinsichtlich vielfältiger Spekulationen. Arbeiten von knapp zwei Dutzend internationalen Künstlern vereint die vom Londoner Neil Robert Wenman zusammengestellte Schau. Arbeiten, die das letztlich unfassbare Thema in immer neuen Ansätzen umkreisen, mit intellektueller Strenge und spielerischer Ironie, hauchzart und handfest sinnlich.
Eine "Staubarbeit" von Erwin Wurm, Art & Languages Reduktion geopolitischer Realitäten auf ein weißes Quadrat, Max Neuhaus' Auflösung räumlicher und akustischer Wirklichkeiten in einer schlichten Zeichnung, Dan Grahams verbale Umkreisungen stofflicher Absenzen . . .: Neben diesen Klassikern finden sich aktuelle Beiträge, einige speziell für die Schau entwickelt.
Arbeiten. Zwei der stärksten Arbeiten markieren das breite Spektrum der Auseinandersetzung: Ceal Floyers leerer Diaprojektor, dessen Autofokussystem verzweifelt nach etwas sucht, das ihm ein Scharfstellen ermöglicht, sowie Igor & Svetlana Kopystianskys aus ihrem Moskauer Wohnatelier aufgenommene Fotos. Letztere zeigen "Nichts" als höchst politisches Problem, gleichsam symbolisch als jene Leere, welche die Sowjetunion für das Künstlerpaar darstellte. Nothingness.
Galerie Eugen Lendl, Graz, Hans-Sachs-Gasse 1/I. Bis 27. November.

erschienen in:
Kleine Zeitung, 27. 10. 2004